Donnerstag, 21. Februar 2008

Bergfest in Mérida

Am vergangenen Mittwoch haben wir AFSer aus Caracas uns endlich alle abend am Bus nach Mérida getroffen. Von einem richtigen Terminal fahren Busse in alle möglichen Richtungen des Landes ab. Das ganze erinnerte ein bisschen an Flughafen, v.a. die Gepäckabfertigung. Als wir schon in unserem modernen und mehr als gut klimatisierten Bus platzgenommen hatten, mussten wir auch gleich wieder aussteigen, weil der Bus kaputt war. Das hiess also wieder einmal warten. Auf der recht bequemen Fahrt dann gab es nocheinmal eine Panne, sodass wir, ziemlich müde und hungrig, irgendwann Mittag am nächsten Tag in der Andenstadt Mérida angekommen sind. Nachdem wir alle im Hotel eingecheckt und die anderen AFSer begrüsst hatten, sind wir ersteinmal alle mittagessen gegangen. Anschliessend haben wir den grossen Markt besichtigt, der jede Menge typische Spezialitäten, Souveniers und anderes zu bieten hatte. Dort haben mich vor allem die vielen bunten Süssigkeiten fasziniert.

Danach sind wir ein bisschen durch die Stadt spaziert - was in Caracas um diese Uhrzeit fast undenkbar wäre - und haben die schöne Kirche bestaunt.

Und weiter ging's zur Eisdiele Coromoto, die im Guinessbuch der Rekorde steht für ihre unzähligen Eissorten. Da kann man schräge Geschmacksrichtungen wie Bier, Spaghetti mit Käsesauce, oder Rosen probieren. Dort habe ich meinen Augen kaum getraut, als ich Elli, die in Deutschland mit mir in der Bigband spielt, und jetzt ein halbes Jahr hier in Caracas arbeitet, getroffen habe. Ich sage euch, die Welt ist ein Dorf! Am nächsten Tag, nach einem typischen Frühstück auf der Strasse, stand ein Besuch im Parque Venezuela de Antier auf dem Plan. Dort werden die verschiedenen Staaten Venezuelas zur Zeit Gómez' dargestellt. Man kann Burgen und Amazonashäuser angucken, nostalgische Fotos machen,

live bei Hahnenkämpfen dabeisein,

wilde Stierkämpfe verfolgen,

Blaskapellen lauschen, die Zuckerrohrsaftherstellung anschauen und vieles mehr.
Wieder zurück in der Stadt, sind wir in der Nacht alle in eine schnuckelige Cocktailbar eingefallen und haben auf die Halbzeit hier in Venezuela angestossen.

Trotz allem Gefeier mussten wir am nächsten Morgen wieder früh raus: Es ging hinauf zum Páramo, das heisst in die Berge. Wir waren in kleinen Bussen unterwegs und haben an verschiedenen Aussichstpunkten und Sehenswürdigkeiten Halt gemacht, z.B. an dieser aus blossen Steinen erbauten Kapelle.

Schliesslich sind wir an der Laguna de Mucubají angelangt. Während wir die reine Natur bewundert haben, gab es Lunch für alle. Das Essen ist allerdings etwas schwer gefallen, so sehr haben wir gezittert vor Kälte - wir waren immerhin schon auf über 3600m Höhe.

Bäume und Sträucher wachsen dort kaum noch, dafür ist alles übersät mit dieser typischen Pflanze, die sich Fraijol nennt.

Und es ging noch höher, zu einer spektakulären Aussicht am Abend, die sich, wie so vieles leider, nicht so recht in ein Foto einfangen lassen wollte.

Zwischendurch mussten wir uns mit heisser Schokolade und Likörchen aufwärmen und zum Abschluss des Tages haben wir alle in den Mond geguckt. - Von einem Teleskop in einer Sternwarte aus.
Am Sonntag dann das Highlight der Reise: Wir sind mit dem Teleférico, der längsten und höchsten Seilbahn der Welt bis nach ganz oben, auf den Pico Espejo (Spiegelberg) hinauf gefahren, auf 4800m.

Hoch über den Wolken hätte man denken können, man wäre im Flugzeug. Kälte und Höhe haben einigen auch ziemlich zu schaffen gemacht. Doch die Aussicht hat uns für alles entschädigt.

Leider haben sich da auch schon die ersten Mitreisenden verabschiedet. Wir Caracas-AFSer konnten noch ein bisschen länger den Blick geniessen, mussten dann aber auch wieder die 3200m lange Abfahrt antreten, und uns nach einer gemeinsamen Abschluss-Pizza unten in der warmen Stadt schliesslich wieder auf die Heimreise machen.

1 Kommentar:

katha-l hat gesagt…

Hey Suesse!

Vielen Dank nochmal fuer die lieben geburtstagsgruesse!Du hattest ja mal wieder einen mega-geilen Trip ... echt wahnsinn. Also in dieses Land muss ich auch nochmal!
Im Moment bin ich in Neuseeland und reise mit einem Campervan durch die gegend!
sonnige gruesse, hdl katha