Montag, 10. Dezember 2007

Der Christbaum, Referendumswahlen, Papa Nr.3, ein Frisoerbesuch und mehr...

Da bin ich wieder mit Neuigkeiten aus Caracas. Puenktlich zum Dezemberanfang haben wir im heimischen Wohnzimmer den Christbaum aufgestellt. Da echte Tannenbaeume in Venezuela eine Raritaet und entsprechend ungemein teuer sind, haben wir ein Kunstbaeumchen aufgestellt, was ungefaehr so umstaendlich und lustig war, wie ein Zelt aufzubauen. Bei venezolanischer Weihnachtsmusik haben wir dann bis in die Nacht pompoes geschmueckt. Ich habe den Adventskranz gebastelt und ueber Allem hat eine schoene besinnliche familiaere Atmosphaere geherrscht. Letzte Woche ist ein grosses Paket von meinen Eltern angekommen und ich haette am liebsten gleich all die Schokolade und die Paeckchen aufgemacht. (Ich gebe zu, ein Tuetchen von der Reise schon zerquetschter Pfefferkuchenherzen habe ich tatsaechlich gleich gegessen. Aber der Rest bleibt sicher verwahrt, bis zum Heiligen Abend.) Ein dickes DANKE an dieser Stelle, so habe ich ein Stueck deutsche Weihnachten hier in Caracas. Der erste Advent wurde komplett von den grossen Referendums-Wahlen bestimmt. Das konnte man wirklich als "Wahlkrimi" bezeichnen: Gemeinsam mit ein paar Gaesten haben wir bis des nachts halb zwei vor dem Fernseher auf die Verkuendung des Ergebnisses gewartet. Eigentlich hatte schon eine Art unausgesprochene Einigkeit darueber geherrscht, dass Chavez mit irgendeiner "Trampa" gewonnen hat und umso erleichterter und freudejubelnd sind alle aufgesprungen, als sie bekannt gegeben haben, dass das "NO" doch ganz knapp gesiegt hat. Am Montag danach hatten wir noch schulfrei und ich bin mit der Mama ins Kino gegangen, zu "Das Leben der Anderen". Irgendwie gibt es da ja auch indirekt ein paar Verbindungen zu Venezuela. Unter der Woche kam der eigentliche Papa meiner Gastschwester Sara, der fuer eine bekannte Band arbeitet, geschaeftlich nach Caracas und hat uns zum Mittag in ein libanesisches Restaurant eingeladen. So habe ich also in gewisser Weise meinen dritten, wirklich supernetten, Papa kennengelernt. Einen Tag bin ich gemeinsam mit einer Freundin aus meiner Klasse zum Frisoer gegangen. Wie auch in Deutschland, sind die Frisoere hier sehr gespraechig und so habe ich mich mit dem grossen Meister lang und breit ueber die DDR unterhalten. Als wir dann beide frisch frisiert den Salon verlassen haben, haben uns zwei Dame ganz im Ernst gefragt, ob wir Zwillinge seien:

Am Samstag hatte ich das Vergnuegen, bei einem Familiensamstag in der Schule meiner Cousine die Band "Guaco" quasi hautnah und gratis zu erleben. Erst spaeter ist mir bewusst geworden, wie beruehmt und beliebt die in Venezuela sind, die waren wirklich spitze.

Gestern wurde die Uhr eine halbe Stunde zurueckgestellt, was fuer einige Verwirrung gesorgt hat. Und dafuer, dass ich relativ puenktlich zu der Geburtstagsfeier von einem Freund angekommen bin. Wir waren nicht viele Leute, und mit Hamburgern vom Grill (der Haufen wild Luft zuwedelnder und gegenseitig kluge Ratschlaege gebender Jungs mit dem Grill auf dem Minibalkon war herrlich anzusehen) und Trinkspielchen war es fast wie eine typisch deutsche Geburtstagsrunde.

1 Kommentar:

katha-l hat gesagt…

Hey Suesse!

cooler haarschnitt ... ich war hier auch beim friseur ... allerdings war nur faerben angesagt, aber schon das war mega-teuer.

hoffe du geniesst auch deine warme adventszeit.hier in adelaide steht ein mega-christbaum und es gibt super viel kitschigen weihnachtsschmuck!

wuensch dir eine frohe und ganz besondere weihnacht!

hdl, deine katha