Mittwoch, 30. Juli 2008

Abschied von Venezuela

Gleich nachdem wir aus unserem letzten Urlaub zurückgekommen waren, haben Num und ich bei mir zuhause auf der Terrasse eine schöne kleine Abschiedsparty gegeben. Und schon am nächsten Tag haben wir wieder alles hübsch gemacht für die Taufe meiner kleinen Gastcousine Ivanna. Dafür sind wir am Nachmittag ersteinmal in die Kirche gegangen, meine Gastfamilie ist, wie die meisten, katholisch. Anschließend kam die ganze Familie zusammen zum Anstoßen und Feiern.

Als all der Partytrubel vorbei war, habe ich langsam mit Kofferpacken angefangen. 20 Kilo durfte er wiegen, da musste einiges dort bleiben... Und inmitten von Klamotten, Taschen, Papierkram und Andenken wurde ich auf einmal von der gesamten Familie überrascht, die zum Kaffeetrinken gekommen ist, um mich zu verabschieden. Der Opa hatte sich im Tag geirrt, das war nämlich eigentlich für den nächsten Tag geplant gewesen... Aber die spontanen Feiern sind ja bekanntlich die schönsten. So haben wir nach dem Kaffee die Musik in die Küche geholt und ausgelassen Salsa, Merengue, Tambores und sogar Disco getanzt. Da mussten alle mal ran und es war einfach nur lustig. Dafür war der Abschied am späten Abend umso trauriger...
Am Mittwoch hat mir meine Gastmutter ein letztes Mal Arepas zum Frühstück gemacht und dann sind wir, mit bereits gepacktem Koffer, im schicken Kleid, zur Schule gefahren. Denn am Vormittag fand dort die Diplomübergabe und die Messe zum Schulabschluss statt. Auch ich habe zu meiner Überraschung ein Diplom überreicht bekommen.

Gleich danach mussten Num und ich uns allerdings auch schon, mitten in der nächsten Rede und ohne uns wirklich verabschieden zu können, davonschleichen, um zum Flughafen zu fahren. Dort haben wir uns unter Tränen von unseren Gastfamilien verabschiedet und dann sind wir mit den anderen AFSern zum Club Puerto Azul gefahren, zum Abschiedscamp mit allen Tauschis in Venezuela.

Da haben wir am Abend noch eine Weile mit Gitarre und Gesang am Strand gesessen und festgestellt, dass wir irgendwie alle gleich fühlen. Auch am zweiten Tag dort haben wir uns erfolgreich um Aktivitäten wie die AFS-typische Talenteshow gedrückt und nur an Strand und Pool gefaulenzt.

Am Abend wurde sogar eine Disco neben dem Pool aufgebaut und so konnten wir nochmal richtig Party machen. Es war so schön, da haben Norweger mit Thailändern, Deutsche mit Italienern, usw. wie die Latinos getanzt. Bis dann um 4 die ersten schon zum Flughafen mussten. Wir restlichen haben noch den Sonnenaufgang beobachtet, und sind dann nach dem Frühstück abgefahren.

Am Flughafen selbst haben wir ewig an Checks und Kontrollen angestanden, sodass ich am Ende mit einer halben Stunde Zeit und all meinem übrigen Geld in der Tasche noch im Laufschritt Mitbringsel erstanden habe. Der Flug verlief ruhig und am Samstag um 9:15 mitteleuropäischer Zeit sind wir wieder auf deutschem Boden gelandet. Glücklich, traurig, aufgeregt und doch, als wäre es nur ein ganz normaler Urlaub gewesen. Ich bin bis Dresden weitergeflogen, habe mich seit langem wieder "off sägg'sch" unterhalten, und dann endlich meine Eltern wieder in die Arme schließen können.
Sind noch in Dresden shoppen und essen gegangen und alles war irgendwie wieder vertraut. Um den ersten Abend zurück in der Heimat standesgemäß zu begehen bin ich sogar noch mit Caro zur Highlandparty gegangen...
Nun bin ich gespannt, wie es weitergehen wird... mit der Schule, mit meinen Freunden, die ich so lange nicht gesehen habe, usw.

1 Kommentar:

Sven hat gesagt…

Hi Theresa,

Ist echt ein schöner Blog. Alles gut bei dir?

Viele Grüße,
Sven