Sonntag, 1. Juni 2008

Liebe Leute, hier ist was los...

In den letzten zwei Wochen ist so einiges passiert. Erstmal wurde so eine Art Schulparkfest organisiert, wobei der Schulhof in einen einzigen grossen Basar verwandelt wurde. Neben mehreren Schülerbands und Kinderattraktionen wie einem Horrorhaus gab es von Sushi über Arabisches bis Torten alles was das Herz begehrt. Nach langer Musik-Abstinenz habe ich in den letzten Tagen mal ein wenig dem Reggea und Jazz gewidmet. Ein Freund aus der Nachbarschaft, der Saxophon spielt, hat mich nämlich eingeladen und mitgenommen zu einem Auftritt seiner Reggea-Band in einem internationalen Poesie-Festival (was erstmal toll klingt, sich aber als ein ziemlich mickriges Strassenfest mit einem Jamaikanischen Dichter herausgestellt hat...). Das Publikum übrigens, ausser mir, alles Frieden-predigende und alternativ gekleidete Rastafari; schon das allein war sehenswert.

Das ganze fand in einem kleinen Dorf am Meer statt, da haben wir natürlich die Gelegenheit genutzt und uns einen schönen Tag am Strand gemacht. Der war nicht gerade der typische Karibikstrand, aber das türkisfarbene Wasser hat an den Felsen herrliche Wellen geschlagen.

Leider habe ich auf dem Rückweg nach Caracas eine traurige Nachricht erfahren: Ein Mitschüler aus der Parallelklasse hat sich das Leben genommen, für uns alle völlig unerwartet. Dementsprechend war natürlich die Stimmung in der Schule sehr gedämpft. Es wurde eine Messe im Schulhof gehalten und heftig diskutiert darüber, wie es mit den bevorstehenden Schulabschlussevents weitergehen soll. Aber nun wieder zur Musik. Am Sonntag waren wir in Familie im Theater zum Konzert der Simon Bolívar Bigband. Es begann mit klassischem Jazz, dann hat ein schon weisshaariger Rocker mit seiner brillianten Stimme den Saal begeistert, es folgte eine etwas sanftere Darbietung einer jungen Sängerin, die später auch einige erstklassige Trompetensoli auf die Bühne gezaubert hat, und schliesslich wurde es immer lebendiger und virtuoser, bis hin zu einem Mundstücksolo. Mit einer Percussion-Session mit Leuten aus dem Publikum endete das fast zweieinhalb-stündige Programm.

Am Mittwoch hatte meine Gastschwester Sara Geburtstag. Deshalb haben wir am Freitag abend eine schöne Familienfeier veranstaltet. Nachdem wir alle einmal mit dem Geburtstagskind einen Walzer auf dem Wohnzimmerteppich getanzt haben, gab es eine wunderschöne Torte und Schokoladenspringbrunnen (eine einzige Schweinerei, aber extrem lecker). Am Samstag haben ihre Freunde dann eine Überraschungsparty organisiert. (Es hat sich allerdings rausgestellt, dass sie es schon die ganze Zeit gewusst hatte...)

Ansonsten kann ich noch berichten, dass ich jetzt wieder Deutschunterricht gebe und endlich die Mangozeit begonnen hat.

2 Kommentare:

katha-l hat gesagt…

Hey Suesse!
sonnige gruesse ... aber diesmal aus deutschland! Ihc bin unerwartet fix nach deutschland zurück, weil ich ein knieproblem hatte. Das hat sich jetzt aber alle geklärt, sogar ohne operation ^^ ...
wünsche dir für deine restlichen wochen venezuela noch alles Gute, dass es ein gebürdiger abschied für dieses wundervolle Jahr wird und freue mich schon riesig dich in deutschland wieder zu sehen!
gniesse die Sonne und das entspannt Leben!
hdl, deine katha

Grit hat gesagt…

Hallo Theresa,

an dieser Stelle ein großes Lob für die vielen und informativen Berichte von Deinem Abenteuer Venezuela. Ob in Hoyerswerda oder Magdeburg wir haben immer wieder einen Blick auf deine Seite geworfen um die neuesten Nachrichten mit Spannung zu lesen.
Wir wünschen Dir noch eine schöne Zeit in Caracas und vielleicht geht ja einer unserer nächsten Urlaube auch mal nach Venezuela.
Viele Grüße Grit und Andreas